Alle sind erwacht, es ist 5:00 Uhr morgens. Wir versammeln uns, um in einen Wald in ca. zwei Kilometer Entfernung hinauf zu laufen, mit Ausnahme von 86 erschöpften Kameraden, die schlafen wollen, weil alles beendet ist. Aber einige Stunden später sehen wir von unserem Versteck aus einen Panzerwagen, der die 86 Deportierten zusammenschießt und tötet.
Wir dringen weiter in den Wald ein, weil wir nicht wissen, was wir tun sollen und warten. Gegen 12:00 Uhr gehen Petiot aus Nancy und Lopez aus Paris als Aufklärer weg. Sie kommen nach Valsdorf (Fojtovice), wo sie Deportierte finden. Zwei Stunden später kommt ein Auto mit 4 russischen Soldaten. Es ist unmöglich, die Freude zu beschreiben. Endlich das Fest. Uns verschlägt es die Sprache. Eine viertel Stunde später erfahren wir, dass der Krieg seit gestern vorbei ist und das Dorf zu unserer Verfügung steht.
Russische Stoßtruppen kommen an und machen Zeichen der Freundschaft. Russische Ärzte kümmern sich um die Kranken und Verletzten und lassen sie in Krankenhäuser bringen. Alle versammeln sich einige Tage später. Von den einigen Tausend Deportierten zu Beginn, am 13. April, blieben nur 250 Überlebende, davon etwa 30 schwer kranke, die in aller Eile ins Krankenhaus gebracht wurden.
So endete unsere schreckliche Evakuierung von 500 Kilometern.
Kommentare von Herbert Naumann