13. April 1945

Leipzig – Wurzen

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

19:00 Uhr – 7:00 Uhr.
Die Kolonne von 2.400 Häftlingen wird von der SS bewacht und unter Knüppelschlägen laufen sie die ganze Nacht, insgesamt 28 km.

Sowjetische Truppen erobern Wien.

14.April 1945

Wurzen – Oschatz

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

12:30 Uhr – 1:00 Uhr,
40 km in 28 Stunden. Die Häftlinge werden mit Hacken und Knüppeln geschlagen, Schultern und Rippen werden gebrochen und eingeschlagen.

Oschatz – Klappendorf

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

14:00 Uhr – 3:00 Uhr,
24,5 km. Erste Tote werden auf der Strecke zurückgelassen.
Ein Tag Rast in Klappendorf. Ein Hund läuft durch das Lager. Er wird gefangen, zerlegt und verteilt.

15.April 1945

Britische Truppen befreien die etwa 60.000 Überlebenden des KZ Bergen-Belsen.

Amerikanische Truppen erreichen Nürnberg.

16. April 1945
17. April 1945

Klappendorf – Glaubitz

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Die Kolonne überquert die Elbe mit einer Fähre. Ankunft 15:00 Uhr.
Zwei Tage Rast in Glaubitz. Es gibt das Gerücht, dass die Kolonne kein Ziel mehr hat, da die Russen den Weg in die Tschechoslowakei abgeschnitten haben.
Am 19. April versuchen einige Häftlinge zu flüchten, doch meist mißlingt die Flucht. Es gibt Tote und Verletzte.

Die 69. Infanteriedivision der 1. US-Armee nimmt Leipzig ein.

18. April 1945
20. April 1945

Glaubitz – Sahlassan

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Um 4:00 Uhr bricht ein Teil der Häftlinge auf um ein Massengrab auszuheben für die Toten, die versucht haben zu fliehen. Der Volkssturm hat diese Massaker zu verantworten.
Um 8:00 Uhr zwingen die SS die Häftlinge den Fußballplatz zu säubern, auf dem sie die letzten 2 Tage hausten. Sie müssen sich über den Platz mit ihren Kleidern rollen um so die Exkremente zu beseitigen. Danach brechen sie auf nach Riesa und überqueren wieder die Elbe.

Adolf Hitlers letzter öffentlicher Auftritt.

21. April 1945

Kapitulation der letzen deutschen Verbände im Ruhrkessel.

Süddeutschland:
Die französische Armee dringt bis Vorarlberg vor.

Einzug französischer Truppen in Stuttgart.

22. April 1945
23. April 1945

Sahlassan – Meltewitz

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Ein Tag Rast in Sahlassan. Alle Häftlinge werden in einer Sandgrube untergebracht. Viele sterben an Entkräftung und Erschöpfung.

April 7:00 Uhr Aufbruch.

Meltewitz – Mügeln

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Überstürzter Abmarsch um 19:30 Uhr zurück nach Luppa (siehe auch 14. April). In Luppa flattern weiße Fahnen vor den Fenstern. Viele müde Nachzügler werden erschossen.
Ankunft um 22:30 Uhr in Mügeln.

24. April 1945

KZ Flossenbürg wird durch US-Truppen befreit. Ca. 1.700 Überlebende werden schwer krank vorgefunden.

Mügeln – Zschepplitz

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Nach 4 Stunden Schlaf bricht die Kolonne wieder auf. Sie sind im Kreis gelaufen, weil sie versuchen den Amerikanern und den Russen zu entkommen. Ankunft in Zschepplitz (Döbeln), 17:00 Uhr.

25. April 1945

Briten dringen in südliche und südöstliche Stadtteile von Bremen ein.

In Torgau feiern sowjetische und US-amerikanische Soldaten das erstmalige Zusammentreffen ihrer Kampfverbände auf reichsdeutschem Boden.

Britische Truppen nehmen die Stadt Bremen fast vollständig ein.

26. April 1945
27. April 1945

Zschepplitz – Großschirma-Reichenbach

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Aufbruch 6:00 Uhr.
Auf dem Weg mischen sich russische Deportierte unter die Kolonne, doch die SS erkennt sie und erschießt sie sofort.
Auf dem Weg essen die Häftlinge Frösche, Blätter und junge Triebe, da sie nichts zu essen bekommen.

Großschirma-Reichenbach – Hilbersdorf

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Aufbruch 9:00 Uhr.
Die Häftlinge sind nass bis auf die Knochen. Viele sterben vor Kälte. Die SS ist sehr nervös und die Kolonne bleibt einen Tag in Hilbersdorf.

28. April 1945

Augsburg wird den US-Truppen kampflos übergeben.

Amerikanische Truppen befreien das KZ Dachau bei München.

29. April 1945
30. April 1945

Hilbersdorf – Oberbobritzsch

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

7:00 Uhr bricht die Kolonne auf, sie marschieren 7 Stunden ohne Unterbrechung. Nach einem Flugzeugangriff gibt es 6 Tote, 20 Verletzte, außerdem sterben viele an Krankheit und Erschöpfung.

Adolf Hitler und seine Frau Eva Braun begehen Selbstmord.

1. Mai 2945

Oberbobritzsch – Hermsdorf

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Die SS schießt auf die Toten der Nacht. Die Kranken bilden eine zweite Kolonne, ihre Toten säumen die Straße. 19:00 Uhr Ankunft in Hermsdorf.

Am 2. Mai erwachen die Häftlinge unter einer dicken Schneedecke. Wir erfahren vom Tod Hitlers und Mussolinis. Die Freude ist groß. Um 17:00 Uhr gehen sie 1 km zu einem Schuppen. Die Überlebenden erhalten die spärlichen Kleider der Toten.

Einzug der US-Amerikaner in München.

3. Mai 1945

Hermsdorf – Hennersdorf

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

Abmarsch 7.00 Uhr. Auf dem Weg wehen deutsche Fahnen auf Halbmast mit Trauerflor. Die Häftlinge freuen sich.
15.00 Uhr Ankunft in Hennersdorf. Die SS entlässt alle deutschen Häftlinge und einige Tschechen.

Die Briten erobern Hamburg.

4. Mai 1945

Hennersdorf – Sadisdorf

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

In Sadisdorf pausiert die Kolonne drei Tage. Die Häftlinge sind am Ende ihrer Kräfte.

Das KZ Mauthausen mit dem Nebenlager Gusen wird von US-Truppen befreit.

5. Mai 1945
7. Mai 1945

Sadisdorf – Geising

(heutige Bundesrepublik Deutschland, Sachsen)

10:00 Uhr Abmarsch mit unbekanntem Ziel.
Kranke und Nachzügler werden von der Nachhut der SS erschossen.

Geising

(nahe der heutigen tschechischen, Grenze)

Marschieren und Anhalten wechseln sich ab. Die Kolonne dreht um. Deutsche Panzer fahren in alle Richtungen. Ein Panzer überrollt die Kolonne. Die Kolonne schleppt sich bis 3:00 Uhr morgens weiter.

8. Mai 1945

Kriegsende Deutschland

Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht tritt am 8. Mai 1945 um 23:00 Uhr in Kraft.

Geising – Fojtovice

(heutiges Tschechien, Ústecký kraj/Böhmen)

Es ist 5:00 Uhr, alle sind wach. Unterhalb unseres Lagers werden 86 Kammeraden von einem deutschen Panzerwagen zusammengeschossen. Wir warten. Gegen 14:00 Uhr kommen russische Soldaten und machen Zeichen der Freundschaft. Es ist unmöglich die Freude zu beschreiben. So endet die schreckliche Evakuierung von 500 km. Von den 2400 Deportierten überlebten nur 250.

9. Mai 1945