Vor dem Abmarsch um 10:00 Uhr erneuter Appell nach Nationalitäten. Wir bekommen eine leichte Suppe. Dann brechen wir auf zu einem unbekannten Ziel.

Flugzeuge beschießen einen Militärkonvoi. Etwa 10 Fahrzeuge brennen. Ein russisches Flugzeug wird abgeschossen und sein Pilot, der mit dem Fallschirm abspringt, wird von der SS grausam in der Luft abgeschossen.

Währenddessen werden Kranke und Nachzügler von der Nachhut der SS erschossen, die keinen Überlebenden wollen.

Der Wegweiser zeigt uns an, dass wir in Richtung TEPLITZ gehen. Wir laufen den ganzen Tag vorbei an Zivilen und Militär auf der Flucht. Dies ermutigt uns. In dem Stadium, indem wir uns befinden, verringern sich die Überlebenschancen von Stunde zu Stunde, zum einen, weil jeder Deportierte am Ende seiner Kräfte ist, zum anderen, weil die ungeduldigen SS Vergnügen daran finden, die Nachzügler zu erschießen, mit großer Grausamkeit. Die jungen SS, manchmal Kinder, halten sich hinten und zielen aus nächster Nähe auf die, die nicht mehr weiter wollen oder können. Jeder rechnet sich aus, wie er diesem Morden entkommen kann und wird entkommen können.

Gegen 21:00 Uhr fliehen Pierre Drapron und Bernhard Bordu. Sie gehen dabei Risiken ein; der erste wird durch eine Kugel im linken Bein verletzt. Die Flucht gelingt ihnen dennoch. Wir kommen auf der Spitze eines Hügels an. Ein Auto, gefüllt mit Brot, fährt vorbei. Es wird sofort von den Deportierten geplündert. Die SS strafen und töten.

Unser Freund Gaufrat wird durch eine Kugel in der linken Schulter verwundet. Während des Marsches wird er so gut es geht verpflegt und von seinen französischen Freunden gestützt. Welch eine Solidarität. Die Kolonne marschiert weiter.