Wir brechen auf gegen 7 Uhr und marschieren während 7 Stunden ohne Unterbrechung. Am Vormittag kommen wir in die Nähe einer Eisenbahnlinie. Plötzlich fallen Schüsse. Ein Flugzeug fegt über uns. Wir warten auf seine Rückkehr. Es ist ein Kuckuck der RAF. Der Pilot muss blind sein, wenn er uns mit einem Militärkonvoi verwechselt. Er muss es aber gemerkt haben und kommt nicht mehr zurück. Bilanz 6 Tote, 20 Verletzte, zwei davon schwer.

Wir kommen durch Niederbobritzsch, dann nach Oberbobritzsch und sich zum ersten Mal in zwei Schuppen (Scheunen), eng zusammengepfercht, die einen über den anderen.

Zwei Stunden später kommen die Kranken und ein großer Streit beginnt. Manche verlieren ihre Nerven. Schließlich beruhigen sich alle. Gegen 17 Uhr bekommen wir fünf Kartoffeln.

Eine schreckliche Nacht folgt und die Unruhe fängt wieder an. Man hört Schreie, Weinen und Klagen. Viele Kameraden sterben an Krankheit und Erschöpfung.