Wir schlafen ungefähr vier Stunden und brechen dann wieder auf. Wir kommen durch Zschepplitz in südlicher Richtung. Bis hierher sind wir nur im Kreis gelaufen – das eine Mal versuchen wir den Amerikanern, das andere Mal den Russen zu entkommen. Es gibt jedoch bei uns Wachpersonal, das es um jeden Preis vermeiden will, von den Russen gefangen zu werden. Eine sehr harte Etappe. Die Steigungen sind lang. Plötzlich ist es eher heiß und es gibt nichts zu trinken. Wir kommen gegen 17 Uhr in die Nähe von Döppeln (Döbeln) und lagern in einer Sandgrube. Wir schlafen relativ gut, obwohl es wieder zu regnen anfängt. Sogar die Natur ist gegen uns.

25. April 1945
Tag 13 – Mittwoch, 25. April 1945

Herbert Naumann
Autor
Herbert Naumann * 1950,
verheiratet, lebt mit seiner Frau im Münsterland. Nach einer handwerklichen Ausbildung und dem Studium arbeitete er mehr als 30 Jahre lang als Bewährungshelfer, Pädagoge und zuletzt, bis 2008, als Heimleiter in der Kinder- und Jugendhilfe.
Mehrjährige Auslandsaufenthalte und -reisen in Mittel-/Südamerika, Afrika und Südeuropa. Seit 2008 wieder als Fotograf tätig.
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