Aufbruch um 6:00 Uhr. Wir durchqueren Döbeln, eine Stadt, in der es zahlreiche Krankenhäuser gibt. Frauen werfen uns Zigaretten zu. Welcher Kampf. Aber unsere Bewacher zwingen alle Glücklichen, die versuchten, an diese Wohltat zu kommen, mit Gewehr- und Knüppelschlägen, loszulassen. Die Leichtfertigen von uns lassen sich vor den Krankenhäusern fallen in der Hoffnung, von den Pflegern gerettet zu werden, die menschliche Regungen zeigen. Aber die SS schlagen mit aller Kraft zu. Die Deportierten erheben sich und gehen in die Kolonne zurück. Die anderen werden im Liegen erschossen. Die Zivilisten erscheinen entsetzt.

Wir überqueren die Autobahn Dresden –Jena. Wir kommen durch Hasslau – Rosswein – Etzdorf – Marbach – Nossen – Siebenlehn – Obergrunau.

Auf dieser sehr harten Strecke machen wir einige kleine Pausen. Einmal werden wir von einer Kolonne russischer Kriegsgefangener überholt. Es gibt einige freundschaftliche Zurufe. Einige russische Deportierte mischen sich in unsere Reihen und wechseln ihr Kleidung. Sie werden von der SS rasch entdeckt, demaskiert und auf der Stelle erschossen. Ein anderes Mal versucht ein Russe im flachen Gelände zu fliehen. Er wird zur Zielscheibe alles SS Männer, die ihn verwunden und umbringen, wie alle Vorhergehenden. Wir nehmen alle an diesem barbarischen Spektakel teil, beschämt, Menschen zu sein, aber ohnmächtig.

Wir erreichen die Felder in der Nähe von Reichenbach. Dort ist ein kleiner Bach. An dem man Frösche hört. Nach kurzer Zeit gibt es keine mehr, das Gras ist leer. Wir essen alle.

Es regnet die ganze Nacht. Wir haben nichts zu essen bekommen. Wir essen sogar Blätter und die ersten jungen Triebe, die wir bekommen können. An diesem Tag fallen viele Freunde wegen Erschöpfung, und sie überleben nur dank der Solidarität der Stärkeren, die sie unterstützen bis sie wieder zu Kräften kommen und weiter können. Marius Delachy und Paul Cazaux haben dies erfahren, und auch viele andere.